URh in schwarze Null gefahren

Die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein legt trotz unterdurchschnittlichen Passagierzahlen den Aktionären eine positive Rechnung vor.

Stein am Rhein. Pünktlich um 14.45 Uhr hätte die Generalversammlung am Montag in der Mehrzweckhalle Schanz starten sollen. Einzig die Schlange der Aktionäre aus den Kantonen Thurgau und Schaffhausen war so lang, dass Verwaltungsrat und Direktion geduldig warten mussten. 436 Aktionäre waren gekommen. «Das wird en gfreute Nomittag», sagte VR-Präsident Sommer. Jahresbericht und Jahresrechnung 2010 und Gewinnverteilung wurden klar genehmigt.

Trotz unterdurchschnittlichen Passagierzahlen (das Wetter bestimmt) resultierte operativ nur ein geringer Verlust von 15 000 Franken. Und weil die Abschreibungen gegenüber dem Vorjahr um 27 000 Franken auf neu 489 000 Franken erhöht wurden, wurde von einer «schwarzen Null» gesprochen. Die URh schüttet keine Dividenden aus. Die Abgabe von Aktionärs-Vergünstigungen liegt in der Kompetenz des Verwaltungsrats. Als Revisionsstelle für das Geschäftsjahr 2011 wurden die Finanzkontrolle des Kantons Thurgau und die Finanzkontrolle von Stadt und Kanton Schaffhausen gewählt.

Weniger Passagiere

Die URh hat in der vergangenen Saison 363 302 Passagiere befördert, das sind 30 000 Gäste weniger als im Durchschnitt der letzten Jahre. «Es sind sogar 80 000 weniger als im Spitzenjahr 2009», klagt VR-Präsident Sommer in seinem Jahresbericht.

Rückhalt in der Bevölkerung

Erfreulich sei, dass die Bevölkerung zur URh stehe. Private haben in den letzten beiden Jahren Aktien im Wert von 400 000 Franken gezeichnet. 2,5 Millionen Franken wurden in die Totalsanierung der 46jährigen MS Thurgau investiert. VBS-Direktor Walter Herrmann (Verkehrsbetriebe Schaffhausen) brachte gute Neuigkeiten, trotz der Turbulenzen der Bodan-Werft: «Wir rechnen mit Gesamtkosten der Schiffsrenovation von 2,45 Millionen, bleiben also unterm Kredit von 2,6 Millionen.» Zum Vergleich: Ein neues Schiff hätte rund 7 Millionen Franken gekostet.

Mit Applaus wurde die Präsentation des Projekts «Dampfschiff» honoriert. Nach der GV wurden die Aktionäre zur Jungfernfahrt mit der neuen «Thurgau» und zu einer Skipperwurst eingeladen.

(Margrith Pfister-Kübler/St. Galler Tagblatt v. 07.06.11)

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