Drei Abschiede zum Ende der Kursschiff-Saison

«Ein Normaljahr, mit dem man unzufrieden sein muss» - so charakterisierte Schifffahrtsdirektor Konrad Eberle die Saison.

Am Sonntagabend, als Kapitän Fritz Isler das Untersee-und-Rhein-Schiff «Arenenberg» an der Schifflände in Schaffhausen anlegte, galt es Abschied zu nehmen. Abschied von der Kursschifffahrts-Saison 2004, Abschied von den «Schiffswirten» Peter und Gerda Schlatter, und auch Kapitän Fritz Isler stand zum letzten Mal auf der Kommandobrücke der «Arenenberg». Er feiert gleichzeitig sein 40-Jahre-Dienstjubiläum und die letzte Fahrt als Kapitän, denn noch vor Beginn der nächsten Saison geht er in Pension.

Mit Saison unzufrieden

«Die Saison 2004 war nicht schlecht, aber auch nicht gut», schätzte Schifffahrtsdirektor Konrad Eberle am Sonntagabend auf der «Arenenberg», wo Peter und Gerda Schlatter ihr Abschiedsfest gaben. Exakte Zahlen lagen am Sonntag noch nicht vor. «Man könnte sagen ein Normaljahr, mit dem man unzufrieden sein muss», fügte Eberle hinzu. In Zahlen ausgedrückt wurden diese Saison schätzungsweise 360 000 Passagiere mit den sechs Schiffen der Untersee-und-Rheinflotte befördert. Letzte Saison waren es nur 329 000 Fahrgäste. Die heiße Sonne ließ letzten Sommer das Wasser des Rheins schier «verdampfen», die Schiffe konnten wegen Niedrigwasser nicht optimal fahren. Die Saison 2002 sei hingegen gut gewesen. Damals wurden 376 000 Personen befördert.

Unfallfreie Saison

Die Schiffsführer oder Kapitäne der Flotte sind mit der abgelaufenen Saison zufrieden. Dies aus dem Grund, weil die Saison unfallfrei verlaufen ist. Das sei keine Selbstverständlichkeit mehr, erläuterte Hans Herzog, Kapitän auf der «Munot». Der Betrieb auf dem Rhein und dem Untersee mit Schlauchbooten, Kanus und anderen von unerfahrenen Leuten benutzten Gefährten sei an manchen Tagen so groß, dass man fast jede Minute mit einem Zusammenstoss rechnen müsse.

Am Sonntagabend aber wurde auf der «Arenenberg» auf Einladung des Schiffwirts-Ehepaares Schlatter gefeiert. Mit dabei auch Fritz Isler, der in Wagenhausen und Eschenz aufgewachsen ist, eine Lehre als Kleinmechaniker absolvierte und der 1964, in einem Expo-Jahr, anheuerte und zunächst als Matrose/Maschinist auf dem damals neuen Dieselmotorschiff «Thurgau» Dienst tat. 1977 machte er die Schiffführerprüfung, wurde 1982 zum Kapitän ernannt und stand seitdem am Steuer.

Eine Ära geht zu Ende

Peter und Gerda Schlatter haben auf der «Arenenberg» für ihre Mitarbeiter, für die Mannschaften der Flotte, für Bekannte und Freunde ein großes Abschiedsfest gegeben, das mit vorzüglichen Speisen und ebensolchen Getränken bis Sonnenaufgang am Montagmorgen dauerte. «Nach 37 Jahren geht eine große Ära zu Ende», hielt Direktor Konrad Eberle fest, der Peter und Gerda Schlatter ganz herzlich dankte. Die Angestellten und die Schiffsmannschaften dankten mit vielen Geschenken.

(Schaffhauser Nachrichten v. 05.10.04)

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