«MS Thurgau»: Mit neuem Glanz

Nächste Woche startet die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein in die Sommersaison. Die «MS Thurgau» mit Baujahr 1965 wurde für 2,4 Million Franken total erneuert.

«Die Schifffahrtsgesellschaft Untersee (URh) und Rhein präsentiert sich dieses Jahr noch perfekter als zuvor, und dies macht uns allen große Freude.» Mit diesen Worten begrüßte gestern der Verwaltungsratspräsident der URh und Stadtammann von Diessenhofen die Medienschaffenden an der Medienorientierung auf der «MS Stein am Rhein».

Sommer informiert gleich zu Beginn über die unternehmenspolitischen Grundsätze. «Investiert wird: in Flotte und Personal», sagt Sommer. Der Verwaltungsrat wolle führen und nicht nur Verwalten. Diese Position verpflichtet: «Dass wir natürlich investieren, und zwar nicht nur in die Schiffe, sondern auch ins Personal», erklärt Sommer. Ihnen sei es wichtig, dass sich das Personal um die Passagiere auf den Schiffen sorgt. «Die Gäste sollen sich wohl fühlen, und ihnen muss auch ein umfassendes Angebot bereitstehen», sagt Sommer.

In Flotte investieren

Die «Thurgau» strahlt nach ihrer Generalrevision in neuem Glanz und ist fit für ihren zweiten Lebensabschnitt. «Das Schiff ist neu motorisiert, verfügt über Partikelfilter, hat außerdem ein neues Design und bietet den Fahrgästen mehr Komfort», erklärt Sommer. Die Kosten der Sanierung «waren mit 2,5 Millionen Franken budgetiert worden. Die Schlussabrechnung belief sich schließlich auf 2,4 Millionen Franken», sagt Sommer. Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel soll die Flotte weiter saniert werden.

Insbesondere sei man bereit, in die Fahrgasträume der «MS Schaffhausen» (1970) zu investieren. «Das große Ziel ist jetzt: die im Winter 2012/13, gleich nach dieser Saison, in Angriff zu nehmen», sagt Sommer. Es seien zwar große Investitionen, aber man sei sehr froh, dass man diese Investitionen aus den Eigenleistungen heraus- tragen könne, sagt Sommer und fügt gleich an: «Wir stellen fest, dass eine Flotte, die sich sauber präsentiert, den Gästen große Freude macht und ihnen einen guten Eindruck hinterlässt». Auch ins Personal, wie weiter vorne erwähnt, wird investiert.

Die Kapitäne Beat Joss und Hans Herzog traten nach 40jähriger Tätigkeit in den Ruhestand. «Neu wird Max Maurer wieder als Schiffsführer tätig sein», informiert Sommer. Zwei weitere Mitarbeiter, die noch in der Ausbildung seien, «kommen dann noch dazu und werden ihren Job ebenfalls als Kapitän ausüben können».

2011: Wenig passte zusammen

«Die Saison 2011 war frequenzmäßig wenig erfolgreich», sagt Walter Herrmann, Direktor der URh. 344 000 Passagiere fuhren insgesamt mit den URh-Schiffen. Das sind rund neun Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre (378 000 Personen). Ausschlaggebend für die schlechte Saison waren: Erstens das schöne Frühlingswetter – die URh konnte vom schönen Wetter nicht profitieren, da der Wasserpegel zu tief war.

Als der Wasserpegel stieg, spielte das Wetter nicht mehr mit – im Juni und Juli herrschte mehrheitlich nasses und kühles Wetter. Nachdem die beiden Faktoren Wasser und Wetter im August stimmten, sank der Eurokurs immer tiefer – entsprechend weniger Gäste aus dem Euroraum besuchten die URh.

«In den letzten zehn Jahren fiel nur die von Niedrigwasser geprägte Saison 2003 mit 330 000 Fahrgästen schlechter aus», informiert Herrmann. Für solche schlechten Zeiten seien die Beiträge vom Kanton und den Gemeinden sehr wichtig. «Die Schifffahrt ist eine Gratwanderung, wir brauchen unbedingt die Leistungsvereinbarungen vom Kanton und den Gemeinden, vor allem in den schlechten Jahren», sagt Herrmann.

Ausblick auf die Saison 2012

Thomas Riest, Geschäftsführer der URh informiert, dass der Fahrplan auch 2012 gleich bleibt. Zu den speziellen Angeboten der Saison 2012 zählen: «Kapitän für einen Tag, dies haben wir zusammen mit Thurgau Tourismus lanciert», erklärt Riest.

Der bewährte Rheinfallbus wird ebenfalls, wie in den vergangenen Jahren, angeboten. «Mit der Bordgastronomie haben wir ein neues Angebot entwickelt: Ein Happy-Hour-Angebot, mit einem Rabatt auf die Getränke, damit die letzten Fahrten am Abend mehr Gäste anziehen», sagt Riest.

(Gjon David/St. Galler Tagblatt v. 27.03.12)

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