Techniker am Steuer der «Hohentwiel»

Die 23. Hauptversammlung der Sektion Schweiz des Dampfschiff-Hohentwiel-Trägervereins wählt den Rorschacherberger Hans Kubat als neuen Präsidenten anstelle des nach 13 Jahren zurücktretenden Rorschachers Marcel Fischer.

Es war eine besondere Hauptversammlung des Vereins Internationales Bodensee-Schifffahrtsmuseum, Sektion Schweiz, die Präsident Marcel Fischer zum letzten Mal leitete. Hans Kubat, Rorschacherberg, wurde zum neuen Präsidenten gewählt, Vreni Locher, Rorschacherberg, zur Kassierin, und Hans Gmünder, Rorschach, folgt auf den scheidenden Revisor Joachim Braun. Ehrungen erfuhren Marcel Fischer und Kassierin Margrith Kurz.

Die Überreichung eines Schiffssteuerrades als Andenken an sein Wirken im Verein quittierte Fischer mit den Worten: «Ich bin überzeugt, dass ich den Verein meinem Nachfolger in guter Verfassung übergeben kann.» Gleichzeitig erhielt er eine Urkunde für die Ernennung zum Ehrenmitglied. Er wird dem Vereinsvorstand auch künftig angehören.

Interesse an Schiffsbau

Mit Hans Kubat, Jahrgang 1945, dipl. Masch.-Ing. ETH und von 1988 bis 2008 CEO des Industriestandorts Altenrhein (in den ersten Jahren Schindler Waggon Altenrhein und später Stadler Altenrhein AG), kommt nicht nur ein Techniker ans Ruder der Sektion Schweiz. Er ist ein Mann, dessen Liebe zum See seit Anfang der 80er-Jahre sprichwörtlich ist. Die Instandstellungsarbeiten am Raddampfschiff «Hohentwiel» hat Hans Kubat seit den Anfängen intensiv beobachtet. Sein Interesse an den Restaurierungsarbeiten begründet Kubat mit seinem generellen Interesse an Schiffen und deren Bau: «Ich wollte mal Schiffbau studieren.» Nach seiner Wahl betonte Kubat, dass es sein Ziel sei, den Verein auch künftig auf dem bisherigen Niveau zu führen.

Intensive Vereinstätigkeit

Mit der Auswasserung, dem Werftaufenthalt, dem Tag der offenen Türe und der Medieninformation realisierte der Verein bereits im ersten Halbjahr ein umfangreiches Arbeitspensum. Zu den Arbeiten in der Werft sowie zum aktuellen Geschäftsgang äußerte sich Kapitän und Geschäftsführer Adolf Konstatzky. Er ergänzte, dass es weltweit nur zwei Schiffe dieses Alters mit der Zertifizierung gebe. Bezüglich Geschäftsgang im laufenden Jahr mache sich die Fußball-Weltmeisterschaft bei den Belegungszahlen negativ bemerkbar.

Entgegen den bisherigen Gepflogenheiten hatten die Mitglieder vor und nach der Hauptversammlung Gelegenheit, die Fahrt auf der DS «Hohentwiel» zu erleben. Dass die HV nicht mehr auf dem Schiff, sondern im «Stadthof» in Rorschach stattfand, kam bei den Mitgliedern gut an. Der neue Durchführungsmodus drängte sich auf, weil durch die stetig wachsende Teilnehmerzahl eine Durchführung der Hauptversammlung auf dem Schiff nicht mehr möglich gewesen wäre.

(Fritz Heinze/St. Gallert Tagblatt v. 29.05.10)

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