Ein Kapitän sucht alte Schiffsglocke

Zum 100-Jährigen der „Hohentwiel“ soll die originale Schiffsglocke wieder an Bord erklingen

Mit einem gemeinsamen Festakt begehen das Zeppelin-Museum in Friedrichshafen und die Schifffahrtsgesellschaft „Hohentwiel“ in Hard/Vorarlberg im kommenden Jahr den 175. Geburtstag von Ferdinand Graf von Zeppelin, denn seinen 75. Geburtstag feierte der Graf auf dem Raddampfer „Hohentwiel“. Das hat der Kapitän des restaurierten Dampfers, Adolf Franz Konstatzky, bei der Saison-Eröffnungsfahrt des Schiffes in Hard bekannt gegeben. Hard ist der Heimathafen des Oldtimers.

„Bis Mitte Oktober geht unser Schiff wieder auf große Fahrt“, erklärte Kapitän Konststatzy den zahlreichen Gästen der ersten Tour. Es könne bekanntlich privat gechartert werden, es gebe aber auch ein fixes, offizielles Programm für alle, die gern ein paar Stunden auf der „Hohentwiel“ verbringen wollten. Es seien einige besonders attraktive Angebote im umfangreichen Fahrplan. So werde neben den bewährten Klassikern wie den Festspielfahrten und Gourmetfahrten auch den „English Afternoon Tea“ mit Sandwiches, Muffins, Sherry und Portwein geben. „Die 2011 eingeführten Fahrten ‚Mainau Insel Cruise‘ und ‚Jazz Brunch‘ fanden großen Anklang und sind wieder im Programm“, sagte der Kapitän. Zum dritten Mal veranstalte die Schifffahrtsgesellschaft eine Nacht der Sinne, „ein exklusiver Abend auf dem Bodensee, der alle Sinne berührt“, wie Konstatzky sagte.

Für die „Hohentwiel“ sei 2013 im Übrigen ein besonderes Jahr. Konstatzky: „Dann nämlich feiert unsere Grand Old Lady des Bodensees ihren 100. Geburtstag“. Am 11. Januar 1913 sei das Schiff als das siebte Dampfschiff der Königlich Württembergischen Staatsbahnen vom Stapel gelaufen und habe ab Mai 1913 vom damaligen Heimathafen aus vor allem die Kurse im Bodensee-Längsverkehr bedient. Dieses besondere Ereignis werde natürlich zusammen mit den Gästen und Partnern der „Hohentwiel“ gefeiert.

Für das große Jubiläum sucht der Kapitän Dokumente aus den Anfangszeiten um 1913: zum Beispiel Fotos, Ansichts- und Postkarten, Einladungen, Dankes- oder Glückwunschschreiben. Ein wichtiges Anliegen ist für ihn, die originale Schiffsglocke des Raddampfers wiederzufinden. Konstatzky: „Zum Jubiläum wäre es schön, wenn die ursprüngliche Schiffsglocke wieder in den Besitz der ‚Hohentwiel‘ kommt“.

Wer Informationen zum Verbleib der originalen Schiffsglocke der „Hohentwiel“ hat oder Dokumente von 1913 zur Verfügung stellen möchte, wendet sich an folgende Adresse: Hohentwiel-Schifffahrtsgesellschaft, Hafenstraße 15, A-6971 Hard.
Kontakt per E-Mail: office@hohentwiel.com

(Volker Geiling/Südkurier v. 02.05.12)

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