Landgang nur in dringenden Fällen

Im Winter hat die Schweizerische Bodensee-Schifffahrt AG Hochbetrieb mit Revisionsarbeiten. Ihre in Romanshorn und Rorschach stationierten Schiffe bleiben dazu wenn möglich im Wasser.

«Der Unterhalt eines Schiffes ist vergleichbar mit jenem eines Hauses», sagt Damien Baker, technischer Leiter der Werft der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt AG in Romanshorn.

Jährlich führen Mitarbeiter der Werft und des Schifffahrtsbetriebes im Winter, wenn weniger Schiffsbetrieb herrscht, an verschiedenen Schiffen periodische Unterhaltsarbeiten und Reparaturen durch.

Dazu gehören der Unterhalt von Maschinen, Antrieb und elektrischer Einrichtungen sowie kleine Ausbesserungen am Lack.

Bleibt im Wasser

Beim Besuch des Tagblatts befindet sich die «MS St. Gallen», das mit gut 51 Metern längste Personenschiff der Flotte, zur Revision im Werfthafen. Es müssen die Zylinderköpfe der zwei Motoren – jeder Motor wiegt acht Tonnen – ausgebaut und gereinigt werden. «Zusätzlich werden das gesamte Mobiliar und alle Räume gereinigt und die Teppiche schamponiert», erklärt Damien Baker.

Restrisiko beim Auswassern

Für diese Arbeiten kann das 250 Tonnen schwere Schiff im Wasser bleiben. Stehen Arbeiten an der Schale, ein neuer Anstrich oder die obligatorische periodische Messung der Schalenblechdicke an, muss man die Schiffe auswassern.

Alle anderen Arbeiten versuche man grundsätzlich am schwimmenden Schiff durchzuführen, berichtet Damien Baker. Größere Schäden seien zwar in der 100jährigen Geschichte der Werft keine zu beklagen gewesen – ein Restrisiko sei aber bei jeder Auswasserung vorhanden. Beispielsweise könnte das Schiff schlecht aufliegen und deshalb die Schale beschädigt werden.

Diesen Winter wurden bereits die «MS Zürich» und die «MS Thurgau» aus dem Wasser genommen. Letztere wurde komplett sandgestrahlt und neu bemalt. In den kommenden Monaten sollen der Raddampfer «Hohentwiel», das Feuerwehrboot «Konstanz» und drei Schiffe von Privatpersonen in die Halle.

Abwechslungsreich

Die Arbeiter, welche derzeit die Revisionen durchführen, sind im Sommer als Maschinisten, Kapitäne oder Matrosen auf den Schiffen tätig. Die Werft selber hat für die Revisionsarbeiten zwei fix angestellte Mitarbeiter zur Verfügung. Diese sind im Sommer für den laufenden Unterhalt von Schiffen, Gebäuden und der Hafenanlage zuständig.

(Alessandro Reho/St. Galler Tagblatt v. 17.03.10)

 
WÖRTLICH: «Abends körperlich geschafft»

Normalerweise arbeite ich als Schiffsführer. Während der Revisionszeit bin ich aber als Mechaniker tätig. Ich mag beide Aufgabenbereiche gerne. Die Arbeit im Sommer ist eher kopflastig, und ich muss dann jeweils zeitlich flexibel sein. Im Winter bin ich abends meist körperlich geschafft, wenn ich mit der Arbeit fertig bin. Dafür sind die Arbeitszeiten regelmäßiger. Diese Abwechslung hat man meiner Meinung nach in wenigen Berufen.

Roger Marty Schiffsführer/Mechaniker

 

Landgang nur wenn nötig

Im Winter herrscht Hochbetrieb in der Werft der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt AG. Die Schiffe werden dabei, wenn irgend möglich, im Wasser revidiert. Denn jede Auswasserung birgt ein gewisses Risiko.

Im Winter, wenn weniger Schiffsbetrieb herrscht, führen die Mitarbeiter der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt AG Unterhaltsarbeiten und Reparaturen an Schiffen durch. Beim Besuch unserer Zeitung befindet sich die «MS St. Gallen» zur Revision im Werfthafen. Es müssen die Zylinderköpfe der zwei Motoren ausgebaut und gereinigt werden.

«Zusätzlich werden das gesamte Mobiliar und alle Räume gereinigt und die Teppiche schamponiert», erklärt Damien Baker, technischer Leiter der Werft. Stehen Arbeiten an der Schale, ein neuer Anstrich oder die Messung der Schalenblechdichte an, muss man die Schiffe auswassern. Alle anderen Arbeiten versuche man grundsätzlich am schwimmenden Schiff durchzuführen, so Damien Baker. Der Grund: Ein Restrisiko sei bei jeder Auswasserung vorhanden.

(St. Galler Tagblatt v. 15.03.10)

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