Schiffsbrücke - Ereignis auf dem See

In knapp zwei Wochen ist es soweit, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit: Über 1000 Boote und Schiffe werden sich auf dem Bodensee versammeln, um symbolisch eine Brücke zwischen Friedrichshafen und Romanshorn zu schlagen. Alle Genehmigungen sind erteilt. Das Organisationskomitee hat alle Hände voll zu tun. "Jeden Tag bekommen wir noch Anmeldungen von Menschen, die an der Schiffsbrücke teilnehmen wollen", erläutert Hildegard Nagle, die die Idee zur Schiffsbrücke hatte.

Erinnert werden soll mit dem einzigartigen Brückenschlag an die Aktion "Schweizer Kinder", die vor 60 Jahren Not leidenden und hungernden Kindern aus Deutschland ermöglichte, einen "Urlaubstag" in der Schweiz zu verbringen.

Am Sonntag, 20. Mai wird es um 9.30 Uhr in der St. Nikolaus Kirche in Friedrichshafen erst einen ökumenischen Gottesdienst geben, anschließend findet ein Festakt an der Schweizer Brücke statt. Auch in Romanshorn ist ein feierlicher Festakt geplant. Die Schiffsbrücke selbst wird zwischen 12.15 Uhr und 15 Uhr auf dem See stehen - von insgesamt neun Häfen am Bodensee starten Schiffe zur Brücke. Unterstützung aus der Luft bekommen die Boote vom Zeppelin, der DO 24 und der "Tante Ju". Alle drei Luftfahrzeuge werden den schwimmenden Steg überfliegen. Die Festschiffe "Thurgau" und "Hohentwiel", begleitet von der "Austria" und Katamaran "Ferdinand" werden die die elf Kilometer lange Brücke langsam in Richtung Romanshorn abfahren. In der Seemitte angekommen bilden die Schiffe "Hohentwiel", "Thurgau", "Austria" und "Euregia" ein Schweizer Kreuz, im Zentrum ist die Do 24. Das Flugboot soll zuvor auf dem Bodensee wassern und dann seinen Platz in der Brücke einnehmen. Wenn alles klappt, wird am 20. Mai die größte Schiffsbrücke der Welt zu bewundern sein.

Schiffsbrücke

Alle, die noch mit einem Boot an der Schiffsbrücke am 20. Mai teilnehmen wollen oder als Verein eine Sammelanmeldung machen möchten, können sich noch per E-Mail anmelden unter:bodenseebruecke@web.de

Weitere Informationen über Ablauf, Organisation und Karten für die Fahrgastschiffe sowie Mitflugmöglichkeiten unter: www.schweizer-kinder.de

(Südkurier v. 05.05.07)

Ab drei Windstärken wird's kritisch

21 Brückenpfeilerschiffe, alle ausgestattet mit GPS und Radar, werden sich derweil längsseits in Nord-Südrichtung zur Bildung der Hauptbrücke aufstellen, die Lücken werden mit Segel-, Motor- und Dampfbooten gefüllt. Für diese Veranstaltung erhalten übrigens auch Schiffe eine Tageszulassung, die ansonsten nicht am Bodensee zugelassen sind. Zu den "Brückenpfeilerschiffen" zählen sieben Kiesschiffe, die Musikkapellen an Bord haben und für Stimmung sorgen. Wichtig: Von 12.15 bis 15 Uhr müssen alle Schiffe und Boote auf den zugewiesenen Positionen sein. Dann nämlich fahren die beiden Festschiffe "Thurgau" und "Hohentwiel", begleitet von der "Austria" und dem Katamaran "Ferdinand", die Brücke langsam in Richtung Romanshorn ab. Iren Dornier überfliegt gleichzeitig mit seinem historischen Flugboot DO 24 die Brücke, wie auch der Zeppelin NT. In der Seemitte angekommen - die Position wird durch die Autofähre "Euregia" signalisiert - bilden die Schiffe "Hohentwiel", "Thurgau", "Austria" und "Euregia" das Schweizer Kreuz, im Zentrum die DO 24. In einer spektakulären Aktion soll das Flugboot zuvor auf dem Bodensee wassern und dann seinen Platz in der Brücke einnehmen. Sobald das Schweizer Kreuz gebildet ist, wird auch die JU 52 mit von der Partie sein und die Brücke überfliegen.

Um 14 Uhr wird das Schweizer Kreuz aufgelöst, die beiden Festschiffe und die "Austria" fahren entlang der Brücke langsam nach Romanshorn. Dort ist um 15 Uhr ein Festakt vorgesehen, über dessen Programm wir noch berichten. Sobald dieser beginnt, wird die Brücke aufgelöst.

"Wir bieten alles auf", sagte Wasserschutzpolizei-Chef Unglert und nannte 21 Polizeiboote, neun Feuerwehrschiffe, drei Zollboote und zwischen 50 und 100 Boote der DLRG aus ganz Deutschland, die im Einsatz sind und über erwartete über 1000 Schiffe wachen. Paddelboote sollen aus Sicherheitsgründen in Ufernähe eingereiht werden. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Wetter. Ab drei Windstärken wird fraglich, ob das Vorhaben nicht abgeblasen werden muss. Dann, wenn die Gefahr bestünde, dass sich die Schiffe bei zu hohem Wellengang zu nahe kämen. Über die Sturmwarnung und Radio 7, das live dabei ist, werden die Zuschauer und Mitfahrer informiert.

(Schwäbische Zeitung v. 05.05.07)

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