Mit Dixie und Swing in die Saison

Viel Musik, aber vor allem die eigentlichen Publikumsmagneten, der Raddampfer «Hohentwiel» und das Luxus-Eventschiff «Sonnenkönigin», haben am Samstag ganze Völkerscharen in den Romanshorner Hafen gelockt.

Viele haben sie schon aus der Ferne bestaunt, aber einmal die spiegelnden Decksplanken betreten, die zuverlässige Technik von vorgestern in allen Einzelheiten zu bestaunen, das war Grund genug, aus allen Teilen der Ostschweiz anzureisen und der alten Dame einen Besuch abzustatten, auch wenn sie noch eingezwängt im Trockendock die letzten Schönheitsreparaturen über sich ergehen lassen muss.

Staunende Besucher

Außer den mit piekfeinen Salons in Leder- und kostbaren Polster ausgestatteten Salon, durfte das Publikum das gesamte Schiff unter die Lupe nehmen und geriet ob der liebevoll hergerichteten Details immer wieder in Staunen. Immer wieder wurde der Vorsatz laut, endlich einmal an einer Kreuzfahrt mit dem eleganten Oldtimer teilzunehmen.

Der Haken an der Sache: Die «Hohentwiel» ist als Charterschiff konzipiert und vor allem für Jubiläen, Firmenanlässe oder Betriebsausflüge zu haben.

Permanenter Publikumsmagnet

Viel Geduld und ordnende Hände waren nötig, um den Zugang über schmale Leitertreppen zu ermöglichen. Während sich die einen die Wartezeit bei einer Bratwurst und der Swiss German Dixie Corporation vertrieben, lauschten die anderen ehrfurchtsvoll den Erklärungen von Kapitän Franz Konstatzky, der auch auf die ausgefallensten Fragen eine Antwort parat hatte.

Nicht anders ging es Vorstandsmitglied Roland Widmer am Informationstisch: «Die <Hohentwiel> verkehrt nach ihrem Wiederaufbau schon seit Jahren auf dem See, aber ist vor allem an solchen Besichtigungstagen ein absoluter Publikumsmagnet geblieben.»

Swing Kids lockten

Nicht so hektisch ging es wenig später auf der «Sonnenkönigin» zu, wo Dai Kimoto mit den Swing Kids ihrer eher gesetzten, aber total begeisterten Fangemeinde einheizten.

Viele Besucherinnen und Besucher waren vor allem ihretwegen erschienen und hatten dafür den auf den ersten Blick hohen Eintrittspreis von 50 Franken in Kauf genommen. Für viele lohnte sich diese Investition, denn nicht nur auf dem futuristischen Koloss, sondern auch auf den MS Thurgau und St. Gallen konnten sie zum gepflegten Bordmenu Jazz und und Swing bis in die Nacht genießen.

Auch auf diesem Schiff bedrängten die Wissbegierigen das Personal, an vorderster Front den diensttuenden Romanshorner Kapitän Erich Hefti. «Die Leute wundern sich immer wieder, warum ich auf so vielen Schiffen zu finden bin. Dabei ist die Antwort ganz einfach: SBS und Vorarlberg Lines betreiben einen Nautic Pool, der das Personal auch für die <Hohentwiel> und die <Sonnenkönigin> stellt.»

Exklusiv und schnell

Das exklusive Eventschiff bietet tatsächlich einen außergewöhnlichen Rahmen für Großveranstaltungen fast jeder Art: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern transportiert sie bis zu 1000 Personen über den See und lässt mit großer Bühne und einer raffinierten technischen Ausstattung kaum Wünsche offen.

(Alois Degenhardt/St. Galler Tagblatt v. 19.04.10)

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