Mehr Angebot mit "Ferdinand"


Der Dritte im Bunde heißt "Ferdinand". Auf den Vornamen des Grafen von Zeppelin ist gestern im Hafen von Friedrichshafen der neue Katamaran getauft worden. Er tritt in zwei Wochen in den Fährdienst zwischen Konstanz und Friedrichshafen, wird in der Saison aber auch als Ausflugsschiff unterwegs sein.

Nach einer Sternfahrt der drei Katamarane auf dem Bodensee wurde das neue Schnellschiff gestern gebührend in Friedrichshafen empfangen. Hunderte Schaulustige säumten das Hafenbecken, als die Bodensee-Apfelkönigin Bettina Gleichauf gegen Mittag die Schampusflasche am Rumpf des Katamarans zerschellen ließ, der fortan als "Ferdinand" unterwegs sein wird. Ein Name, der gut zu den Schwesterschiffen "Fridolin" und "Constanze" passt und auch namentlich eine Brücke zwischen Konstanz und Friedrichshafen schlägt. Denn Ferdinand Graf von Zeppelin wurde in Konstanz geboren und hatte seine Wirkungsstätte in Friedrichshafen.

Die Oberbürgermeister beider Seestädte schwimmen auf einer Wellenlänge, wenn sie gestern von der regionalen Bedeutung der Schifffahrt auf dem Bodensee sprachen. Regelmäßige Verbindungen seien notwendig, denn "in der Gemeinsamkeit liegt unsere Stärke", sagte der Konstanzer OB Horst Frank. Am See müsse man über die Grenzen hinaus denken. Mit dem dritten Katamaran sei es nun möglich, auch abends die jeweils andere Stadt zu besuchen. 

Noch weiter ging sein Friedrichshafener Amtskollege Josef Büchelmeier, der meinte, der Katamaran solle auch Fährkurse nach Romanshorn, Arbon oder Bregenz fahren. Er möchte die Schiffslinien weiter entwickelt sehen und erneuerte gegenüber Frank das Angebot, "uns an den Bodenseeschiffen zu beteiligen". Gerade mit Blick auf die Internationale Gartenaustellung IGA 2017 sei es angebracht, auch die Schifffahrt als gemeinsame Sache am See anzupacken. 

Einig zeigten sich beide Oberbürgermeister auch in der Forderung, die Katamaranverbindung "immer wieder auf den Prüfstand der Wirtschaftlichkeit zu stellen", wie Büchelmeier sagte. Vielleicht sei die Fahrpreisgestaltung insgesamt zu überdenken, um mehr Passagiere "auf diese wirklich idealen Schiffe zu locken". Auch in diesem Zusammenhang sieht Büchelmeier die Notwendigkeit, die Schnellschiffe "bald möglichst auch dort zu betreiben, wo bereits vor Jahren Gutachten die beste Wirtschaftlichkeit errechnet haben, nämlich auf der Strecke von Friedrichshafen in die Schweiz". Horst Frank räumte ein, dass es länger brauche als anfangs gedacht, bis die Schiffsverbindung aus den roten Zahlen fahre. Er regte an, gemeinsam mit den Bodensee-Schiffsbetrieben Konzepte zu entwickeln, damit es noch leichter werde, über den See zu kommen. Nach Angaben der Katamaran-Reederei, die je zur Hälfte von den Stadtwerken Konstanz und den Technischen Werken Friedrichshafen getragen wird, hat die Fährlinie im vergangenen Jahr ein Minus von rund einer Million Euro erwirtschaftet. Mit dem dritten Katamaran hofft man auf bessere Zahlen.

(Katy Cuko/Südkurier v. 29.01.07)

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