„Katamaran zu teuer“

Der Katamaran-Gastronom Can Demirel wird ab März die Fahrgäste nicht mehr bewirten (wir berichteten). Er hat seinen Pachtvertrag gekündigt, weil er keine schwarzen Zahlen geschrieben habe, teilte er dem SÜDKURIER mit. Die Preise sind für Essen, aber auch Überfahrt, auf dem Katamaran zu hoch – so äußern sich einige Nutzer im Internet. Seehecht schreibt: „Als häufiger Fahrgast auf Schiffen und Katamaran bin ich längst dazu übergegangen, meine Getränke an Land zu kaufen, die Einsparung ist enorm, denn einen Kronkorken von der Flasche zu ziehen, ist ja wohl kein Problem! Richtig abgezockt wird man auf den Schiffen von Untersee und Rhein. Gut, in der Schweiz herrscht ein höheres Lohnniveau, so dass die Bordgastronomie dennoch gute Umsätze macht, für alle anderen Gäste ist es halt richtig teuer.“

Mucki stimmt zu: „Der Katamaran ist, vor allem wenn man mit der ganzen Familie unterwegs ist, zu teuer. Dann noch teure Gastronomie bezahlen, ist es nicht wert, wenn man etwas zu Essen und Trinken mitnehmen kann oder 40 Minuten später billiger in Friedrichshafen oder Konstanz einkaufen kann.“ B_herm teilt diese Ansicht und schreibt in seinem Beitrag „Die gute alte Butterstulle“: „Man muss sich wirklich überlegen, ob man auf dem Katamaran eine Bewirtschaftung braucht. Die Überfahrt dauert 45 Minuten. Dazu kommt, dass der Katamaran blöd getaktet ist: Wer einen Anschluss mit dem Zug Richtung Ulm will, kommt wenige Minuten zu spät und muss eine halbe Stunde am Bahnhof warten. Das ist genug Zeit, in der Bäckerei am Bahnhof zu frühstücken.

Da brauche ich kein überteuertes Katamaran-Bistro. Oder ich packe die gute alte Butterstulle ein.“ Fahrenheit 451 schreibt: „Bei dem hohen Fahrpreis kann ich es mir verkneifen auf der kurzen Fahrt auch noch das Geld für einen überteuerten Imbiss rauszuschmeißen.“

(Südkurier v. 31.01.09)

 

Katamaran-Pächter geht von Bord

Das lohnt sich finanziell für mich nicht“, sagt Can Demirel. Und wollte den Ein-Jahres-Vertrag als Gastronom mit der Katamaran-Reederei nicht mehr verlängern. Bis Ende Februar hängt er noch zwei Monate dran, dann ist Schluss. Grund: Demirel muss zu viel Personal für zu wenig Kunden bereit halten.

Im Sommer gehen Toast, Würstchen, Kaffe und Kuchen problemlos weg – da fahren auch viele Touris mit den zwischen Friedrichshafen und Konstanz hin- und her schippernden Katamaranen "Fridolin" und "Constanze".

Den Rest des Jahres allerdings langen die Passagiere nicht so herzhaft zu, wie‘s nötig wäre, damit das Geschäft mit der Gastronomie sich rentiert. Dies zumal, da man nicht mal zwischendrin Pause machen, sondern das Personal unter der Woche zwischen 6 bis 19 Uh, am Wochenende gar bis 24 Uhr an Bord vorhalten muss. Hintergrund: Wer seine Fahrkarte auf dem Katamaran löst, kann das an der Bistro-Theke tun.

Deshalb, so Demirel, der außerdem die Gastronomie in der Lindauer Spielbank betreibt, "müssen wir ständig anwesend sein und können nicht sagen, wir machen dicht, wenn nichts los ist".

(Schwäbische Zeitung v. 29.01.09)

 

Katamaran-Gastronom schmeißt entnervt hin

Can Demirel ist sauer, „stinksauer“, wie er sagt. Der Grund: „Ich habe für Ende Februar meinen Pachtvertrag für die Gastronomie auf den Katamaranen gekündigt, weil ich dabei so gut wie nichts verdient habe“, behauptete er gegenüber dem SÜDKURIER.

Nach 14 Monaten warf der Lindauer Gastronom, der auch die Bewirtschaftung der Lindauer Spielbank und eines Bistros auf der Insel managt, entnervt das Handtuch. Eigentlich habe er den Vertrag schon zum 31. Dezember 2008 kündigen wollen, doch er sei gebeten worden, noch zwei Monate „dranzuhängen“, bis die Katamaran-Reederei Bodensee GmbH in Friedrichshafen und die Stadtwerke in Konstanz einen neuen Pächter – es wäre dann der dritte – gefunden hätten.

Demirel verwies auf die sehr hohe Pacht, die man einfach nicht erfüllen könne, weil die Umsatzbedingungen nicht entsprechend seien. „Im Sommer ist es ja noch einigermaßen gelaufen, aber im Herbst und Winter ist tote Hose. Das Personal steht sich dann nur die Beine in den Bauch. Der Umsatz ist gleich Null“, bekräftigte er. Man hätte ihm in diesem Zeitraum, so die Meinung des Gastronomen, durch eine Reduzierung der Pacht entgegenkommen müssen. Durch die langen täglichen Dienstzeiten sei es dazu im Übrigen äußerst schwierig, Servicekräfte anzuheuern. Ganz besonders schlimm sei es mit dem dritten Katamaran mit seinen wechselnden Einsätzen. „Für den gibt es eigentlich gar kein Konzept“, wunderte er sich.

„Constanze“, „Fridolin“ und „Ferdinand“ also bald ohne heiße Würstchen, Seelen und Kaffee? In einer Stellungnahme der Katamaran-Reederei heißt es dazu lediglich kurz und knapp: „Wir bedauern, dass sich Herr Demirel kurzfristig dazu entschieden hat, die Gastronomie auf den Katamaranen aufzugeben. Wir sind auf der Suche nach einem neuen Pächter“.

(Südkurier v. 28.01.09)

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