Katamaranverkehr eingestellt

Fahrten wegen eisiger Witterung vorerst nicht möglich

Wegen der eisigen Witterungsbedingungen wurde der Katamaranverkehr zwischen Konstanz und Friedrichshafen bis auf Weiteres eingestellt. Grund dafür sind Vereisungen an den Schwimmkörpern der Katamarane, die nicht entfernt werden können. Diese entstehen durch den Fahrtwind, der das Wasser aufspritzen und an den Schwimmkörpern festfrieren lässt.

Zudem befinden sich im Konstanzer Hafen und in dessen Einfahrtsbereich Eisschollen, die zum Teil nicht sichtbar unter der Wasseroberfläche liegen. Es besteht die Gefahr, dass diese in die Antriebsanlagen der Katamarane gelangen.

Der Katamaranbetrieb kann erst dann wieder aufgenommen werden, wenn die Temperaturen steigen.

(Katamaran-Reedrei Bodensee v. 07.02.12)

 

Konstanzer Hafen ist vereist - Katamaran stellt den Betrieb ein

Noch in der Ratssitzung am Mongtagabend hatte sich Oberbürgermeister Andreas Brand über die Steigerung der Fahrgastzahlen beim Katamaran gefreut. Wegen der Vereisung des Konstanzer Hafens stellt dieses Schiff jedoch die Verbindung ab Dienstag vorerst ein.

Dieser Zustand sollte nicht allzu lange anhalten, da laut Roland Roth, Wetterwarte Süd, das "Maximum dieser sehr ausgeprägten Kältewelle nun erreicht" ist.

Hierbei gab es am Montag extrem niedrige Temperaturen zu verzeichnen. Besonders tiefe Temperaturwerte wurden dabei mit minus 23,8 Grad im Raum Tuttlingen und der Baar erreicht. Noch kälter war es jedoch in den bekannten Kaltluftlöchern auf der Alb, wo es bis zu minus 27,5 Grad kalt wurde, schreibt Roland Roth auf seiner Internetseite www.wetterwarte-sued.com.

Es folgen jetzt allerdings Hochnebel und wechselnde Bewölkung, der Frost schwächt sich allmählich ab. "Das Wochenende könnte bei noch anhaltendem Dauerfrost jedoch etwas sonniger werden", ob dann der Katamaran wieder fährt, erfahren Sie hier.

(Ralf Schäfer/Schwäbische Zeitung v. 06.02.12)

 

Eingefroren: 
Katamaran stellt den Betrieb auf dem Bodensee bis auf weiteres ein

Am Bodensee fehlen die Eisbrecher – Konstanzer Hafen nicht passierbar – Eisbildung am Schiffsrumpf

Der Katamaranverkehr ist bis auf weiteres eingestellt. Das hat nichts mit dem Katamaran, als vielmehr mit den Witterungsverhältnissen zu tun. Im Konstanzer Hafen und im Einfahrtsbereich befinden sich große Eisschollen, die zum Teil unsichtbar unter der Wasseroberfläche liegen.

Für die Katamarane besteht dabei in erster Linie Gefahr, dass diese unterseeischen Eisklötze die Antriebsanlagen des Kat beschädigen. Hier droht kein Aufschlitzen des Rumpfes, wie seinerzeit bei der Titanic, sondern starke Beschädigung der Schrauben und Ruderanlagen, wenn diese treibenden Eisformationen unter den Katamaran geraten.

Zudem bilden sich bei der Fahrt der schnellen Schiffe über den See bei diesen Temperaturen Eisfiguren, die nicht so einfach entfernt werden können. Sie entstehen durch schnell vereisendes Spritzwasser, sehen zwar nett aus, belasten das Schiff aber in kurzer Zeit mit mehreren Tonnen Mehrgewicht. „Dadurch gerät der Katamaran in Gefahr, nicht mehr stabil und im Gleichgewicht zu fahren. Wir haben daher entschieden, den Katamaran vorerst nicht fahren zu lassen“, sagt Silke Rockenstein, Sprecherin der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB), die zusammen mit den Technischen Werken die Katamaran-Reederei betreiben.

In den ersten Tages der eisigen Frostperiode sind noch Kursschiffe der BSB durch das Konstanzer Hafenbecken gefahren, damit sich die Eisbildung in Grenzen hält, am Montag hat die MS Karlsruhe einen letzten Versuch gestartet. Der Katamaranbetrieb kann erst dann wieder aufgenommen werden, wenn die Temperaturen steigen.

Im Hafenbecken in Friedrichshafen ist die Lage nicht so dramatisch, weil hier die schweren Fähren fahren und ein Zufrieren des Beckens verhindern. Auch die Bodenseefähren zwischen Konstanz und Meersburg haben mit Eis auf dem See kein Problem, dort ist in den Fähren der Stadtwerke Konstanz lediglich hier und da die Toilette zugefroren und kann nicht genutzt werden.

Kurz vor dem vorübergehenden Ende des Katamaranbetriebes hatte Oberbürgermeister Andreas Brand in der Sitzung des Gemeinderates noch erfreut mitgeteilt, dass die Fahrgastzahlen aufgrund der gut angenommenen Aktionen der Reederei um sechs Prozent gestiegen seien. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres fuhren knapp 1000 Menschen mehr auf der schnellen Verbindung zwischen Friedrichshafen und Konstanz. Die Fahrgastzahlen stiegen von 16913 auf 17938. „Wir bleiben mit den Angeboten am Ball“, versprach der OB.

(Ralf Schäfer/Schwäbische Zeitung v. 07.02.12)

 

Tonnenweise Eis am Rumpf: Katamaran kämpft mit Witterung

Der Katamaran hält dem Winter nicht Stand. Der Verkehr bleibt bis auf Weiteres ausgesetzt. Wie lange die Auszeit dauert, lässt sich nicht sagen. Der Betrieb der Autofähren ist unterdessen nicht gefährdet.

Am Dienstag musste die Katamaran-Geschäftsstelle zahlreiche Anfragen beantworten. Pendler wollten wissen, wann die Fähreverbindung zwischen Konstanz und Friedrichshafen den Betrieb wieder aufnimmt. Genau diese Frage können die Mitarbeiter der Reederei aber derzeit nicht exakt beantworten. Sicher ist allein: Solange die Temperaturen so eisig sind wie in den vergangenen Tagen, bleiben die Doppelrumpfboote „Fridolin“, „Constanze“ und „Ferdinand“ im Hafen vertäut.

Am Montagabend hatten sich die Verantwortlichen schweren Herzens dazu entschlossen, den Betrieb der Schiffsverbindung einzustellen. „Mega-Stress“ sei das gewesen, sagt Jörg Handreke. „Der Katamaran hatte tonnenweise Eis am Rumpf“, berichtet der technische Geschäftsführer der Reederei. Das Eis bildet sich, weil bei der Überfahrt die Gischt vorzugsweise auf der Bugseite direkt auf den Rumpfpartien schockgefriert. In der Folge verändert das Schiff die Lage im Wasser, der Bug sinkt ab, das Heck steigt auf.

Am Montag klopfte Reederei-Personal nach jeder Überfahrt die bis zu zehn Zentimeter dicken Eisplatten mit dem Gummihammer von den Rumpfflächen ab. Zu dieser Erschwernis kommen derzeit Eisschollen, die im See treiben. Katamaran-Kapitäne berichteten am Montag von Schlägen gegen den Rumpf. Die Aluminium-Konstruktion der schnellen Schiffe sei für solche Belastungen nicht gemacht, lässt Jörg Handreke durchblicken. Zu einem besonderen Gefahrenbereich entwickelte sich seit Wochenbeginn der Konstanzer Hafen.

Der steife Ostwind trieb Eisschollen im Hafenbecken zusammen. Um die Wasserfläche offen zu halten, setzten die Schiffsbetriebe das stabile Fahrgastschiff Karlsruhe als Eisbrecher in Fahrt. In Friedrichshafen besteht bisher keine Gefahr, dass der Hafen zufrieren könnte. Die große Fähre der Linie Friedrichshafen-Romanshorn sorgt für Bewegung und ablandiger Wind treibt das Eis hinaus.

Der Betrieb der Autofähren auf den Linien Friedrichshafen-Romanshorn und zwischen Konstanz-Staad und Meersburg ist trotz klirrender Kälte nach Angaben der Schiffsbetriebe nicht gefährdet. Das gilt, obwohl mit der „Konstanz“ eine schwimmende Brücke auf der Linie Staad-Meersburg ganz ausgefallen ist. Auch auf anderen Fährschiffen fordert der Winter einen gewissen Tribut. So sind zum Teil Toiletten nicht benutzbar, weil Wasserleitungen eingefroren sind. Auch eines der Fährebistros musste wegen zugefrorener Leitungen seinen Service einstellen.

Schiffe nicht fürs Eis gebaut

Die Eisklasse eines Schiffs ist Indikator für die Dichte des Eises, das durchfahren werden kann. In Deutschland gibt es die Einteilung in vier Eisklassen von E1 bis E4. Je nach Eisklasse sind die Schiffe so gebaut, dass sie eine Eisdicke von 40 Zentimetern bis ein Meter durchfahren können. Keine der Fähren und keines der Ausflugsschiffe, die auf dem Bodensee verkehren, haben die Eisklasse. Sie sind nicht eisverstärkt gebaut.

Die Pendler, die eine Zeitkarte für den Katamaran gekauft haben und das Schiff jetzt nicht benutzen können, dürfen nach Angaben der Reederei ersatzweise kostenlos mit dem Städtebus Konstanz-Friedrichshafen fahren. Schadensersatzansprüche bestehen für die Kunden „bei witterungsbedingten Betriebsausfällen“ nach Auskunft der Reederei allerdings nicht.

Die Zahlen: Im Januar dieses Jahres fuhren insgesamt 18 000 Fahrgäste mit dem Bodensee-Katamaran. Das sind pro Tag 600 Personen. Die Reederei geht davon aus, dass die Frequentierung im Februar ebenso hoch ist. Sie verweist auch darauf, dass trotz der nun notwendigen Betriebsunterbrechung der Katamaran ein sehr zuverlässiges Verkehrsmittel ist.

(Franz Domgörgen/Südkurier v. 07.02.12)

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